Am 10. März 1999 verurteilte das Landgericht Graz den Österreicher Franz Fuchs zu lebenslanger Haft. Er hatte im Februar 1995 in Oberwart/Burgenland einen Anschlag mit einer Rohrbombe verübt, bei dem vier Roma ums Leben kamen. Ebenso versandte Fuchs von 1993 bis 1996 im Namen einer "Bajuwarischen Befreiungsarmee" eine Reihe von Briefbomben, unter anderem an die Pro 7-Moderatorin Arabella Kiesbauer und an den SPD-Geschäftsführer im Lübecker Rathaus, Thomas Rother. Insgesamt hatten in den letzten Jahren 25 Rohr- und drei Briefbomben insgesamt vier Tote und elf teilweise Schwerverletzte gefordert. Das Buch belegt, wie diese Attentate dem Journalisten Wolfgang Purtscheller in die Schuhe geschoben werden sollten. Er war 1994 vor dem Wiener Kulturzentrum in eine Polizeirazzia gegen Farbige geraten. Dabei wurde Purtscheller schwer verletzt und sein Laptop mit Aufzeichnungen über die rechtsextreme Szene beschlagnahmt. Mit unglaublichen Methoden diffamierten Rechtsextreme aus dem Umfeld der freiheitlichen Haider-Partei den Aufklärer und versuchten, das Opfer zum Täter zu machen. Nachdem im April 1995 in Ried ein Mann, der Purtscheller ähnlich sah, in der Nähe seines Hotels ermordet wurde, hat der Journalist Österreich verlassen.


Wolfgang Purtscheller u.a.: Delikt: Antifaschismus. Briefbombenterror in Österreich und Kriminalisierungskampagnen von rechts, Elefanten Press 1998, 192 Seiten, 15,29 EUR



17.08.2001


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