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Nicht
alle Nebentätigkeiten eines Parlamentariers sind veröffentlichungspflichtig.
Wenn aber ein Abgeordneter während seiner Amtszeit promoviert, gehört
die Publikation einfach dazu. In eineinhalb Jahren hat Ludger Volmer,
mittlerweile Staatsminister im Auswärtigen Amt, die außenpolitische
Geschichte der Grünen aufgeschrieben. Er zeichnet die Veränderung
einer Partei nach, deren Repräsentanten entrüstet aufschrien, als
CDU-Generalsekretär Heiner Geißler in der Nachrüstungsdebatte behauptete,
der Pazifismus der dreißiger Jahre habe Auschwitz erst möglich gemacht,
und heute einen Außenminister stellt, der Pazifisten Verantwortung
für die Zerstörung Sarajewos zuweist. Drei Linien hat Volmer bei
den Grünen ausgemacht: Radikalpazifisten (Kriegsdienstverweigerer
nach Art. 4 Abs. 3 GG), Nuklearpazifisten (sind gegen Kernwaffen,
aber für Panzer und Bomben) und die zwischen beiden vermittelnden
politischen Pazifisten (wollen eine waffenfreie Welt, aber in Zusammenarbeit
mit den Militärs). Mit vielen Beispielen berichtet Volmer, wie er
als politischer Pazifist die beiden Flügel bei den Grünen zusammengehalten
und damit die heutige außenpolitische Programmatik der Partei weitgehend
beeinflußt habe. Volmer ist dabei kein selbstkritisches Werk gelungen.
Aber den Zweck, die Verleihung der Doktorwürde, hat es erfüllt.
Ludger
Volmer: Die Grünen und die Außenpolitik - ein schwieriges Verhältnis.
Eine Ideen-, Programm- und Ereignisgeschichte grüner Außenpolitik,
Verlag Westfälisches Dampfboot 1998, 650 Seiten, 35,00 EUR
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